Was wir nicht sehen
Skulptur
2020
Kirsche gesägt, geschnitzt, geölt
Maße: Die Skulptur ist fest auf einem Sockel montiert. Höhe 170 cm ohne Sockel, Gesamthöhe 210 cm.
„Innerlich zerrissen mag sie sein, diese Frau, aber nicht ge- oder zerbrochen. Ähnlich wie der Baumstamm, aus dem sie entstand, und dessen senkrechter Riss durch
den Oberkörper weiter wächst, weil das Holz weiterhin arbeitet.
Mager, eher dürr und ausgezehrt steht sie da, aber doch in Würde, verkrampft vielleicht, aber die Schultern hängen nicht herunter, die Hände sind eher kräftig, sie bewegt sich weiter und der Blick ist nach vorne gerichtet, wenn auch skeptisch, eher klagend bis kritisch als traurig.
(…) Zu hoch steht die 1,70 Meter große Frau auf einem Sockel, man muss zu ihr aufblicken. Der Tenor ist nicht freudig, nicht positiv; hier steht und geht kein Sonnenschein. Dennoch kommt auch derjenige, der je nach ästhetischer Auffassung eher „das Schöne und Gute“ in der Kunst sucht, nicht an dieser Skulptur vorbei. Denn sie hat Essentielles zu erzählen, und das innere Auge will zuhören. So wie wir uns im Leben mit unserem Gegenüber auseinandersetzen müssen."
Auszug aus der Laudatio von Stephan A. Schmidt für die Jury zum Werk
„Was wir nicht sehen“ , «artig» Sonderpreis 2020


